Seafood klimafreundlich genießen?
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faustregeln für klimafreundliches seafood

Diese acht Faustregeln helfen, dir deinen ökologischen Fußabdruck gering zu halten. Spiele das Spiel, um die Regeln kennenzulernen!

Simone Niedermüller

Meeresexpertin, WWF Österreich

1. Luftfracht ist das schlimmste

↓ Warum Luftfracht einen riesigen Einfluss auf deinen CO2 Fußabdruck hat ↓

Luftfracht ist immer die schlechteste Wahl des Transports.

Der Transport ist in der Regel nicht der wichtigste Verursacher von Treibhausgasen bei Fisch und Meeresfrüchten. Wenn du dich jedoch für frischen – also nicht tiefgefrorenen – Fisch entscheidest, bleib bei lokalem Fisch. Frischer Fisch aus weiter entfernten Gebieten wird nämlich in der Regel per Flugzeug transportiert. Das belastet dein Klima-Konto!

Lokaler Fisch aus nachhaltigen Quellen ist grundsätzlich die beste Wahl.

2. Vermeide Grundschleppnetze

↓ Warum Grundschleppnetze schlecht für das Klima und die Ozeane sind ↓

  • Das Bodenschleppnetz (wie Baumkurren oder Grundscherbrett) ist normalerweise sehr schwer und wird über weite Strecken am Meeresgrund gezogen. Natürlich braucht man dafür viel mehr Treibstoff, als wenn man ein Netz einfach durch das offene Wasser ziehen würde.
  • Darüber hinaus wirkt sich die Grundschleppnetzfischerei oft negativ auf den Meeresboden aus.
  • Alternative: Wähle kleine, pelagische Fische (Hering, Sardinen, Makrele oder andere kleine Schwarmfische), die im offenen Wasser und nicht in der Nähe des Meeresbodens leben und die mit Rindwaden oder pelagischen Schleppnetzen gefangen werden.

Vermeide im Allgemeinen Meeresfrüchte, die mit Grundschleppnetzen gefangen werden, insbesondere Garnelen und Muscheln.

3. Vermeide Garnelen

↓ Warum vor allem tropische Garnelen schlecht fürs Klima sind ↓

  • Shrimps oder Garnelen werden mit Bodenschleppnetzen gefangen. Diese sind sehr schwer und werden über den Meeresgrund gezogen. Natürlich braucht man dafür viel mehr Treibstoff, als wenn man ein Netz einfach durch das offene Wasser ziehen würde.
  • Darüber hinaus wirkt sich die Grundschleppnetzfischerei oft negativ auf den Meeresboden aus.
  • Shrimp Fischerei hat meist auch sehr viel Beifang, da diese Netze nicht sehr selektiv sind. Unter diesem Beifang befinden sich leider oft auch gefährdete Arten wie Meeresschildkröten, die qualvoll in diesen Netzen ertrinken.
  • Für die Zucht von tropischen Shrimps werden oft Mangovenwälder gerodet. Mangroven wachsen in der Gezeitenzone tropischer und subtropischer Küsten und sie entfernen Kohlenstoff aus der Atmosphäre und den Ozeanen und lagern ihn in ihren Blättern, Stämmen, Ästen, Wurzeln und den darunter liegenden Boden. Sie sind sind effizientere Kohlenstoffsenken als die meisten Landwälder.

Bevorzuge zertifizierte Zucht, wenn es unbedingt tropische Garnelen sein müssen!

4. Entfernung spielt keine Rolle

↓ Warum die Art des Transports wichtiger als die Entfernung ist ↓

Überraschenderweise ist der Transport in der Regel nicht der wichtigste Verursacher von Treibhausgasen bei Seafood.

  • Wenn Fisch gefroren transportiert wird, macht es eigentlich keinen großen Unterschied in Bezug auf das gesamte CO2, ob er aus europäischen Gewässern oder aus Übersee kommt – sofern er per Schiff oder LKW anreist.
  • Wenn du dich jedoch für frischen Fisch entscheidest, wähle regionale Optionen vor Ort. Frischer Fisch der aus anderen Teilen der Welt kommt, wird in der Regel per Flugzeug transportiert – mit einem entsprechend großen Treibhausgas-Fußabdruck.
  • Gefrorener Fisch aus Übersee kann eine gute Wahl sein, wenn er aus einer nachhaltigen Quelle stammt.

Bevorzuge nachhaltige, lokale, frische Meeresfrüchte!

5. Kleine Fische sind besser als große Fische

↓ Warum Sardinen besser als Seehechte sind ↓

In Bezug auf den CO2-Fußabdruck ist der Verzehr von kleinen pelagischen Fischen (Hering, Sardinen, Makrele oder andere kleine Schwarmfische) eine der besten Entscheidungen. Da sich diese Arten in großen Schulen in der Mitte der Wassersäule oder an der Oberfläche ansammeln, können sie ohne großen Aufwand mit pelagischen ( = schwebenden, schwimmenden) Schleppnetzen und Ringwaden gefangen werden. Das spart viel Treibstoff!

Weiterer Vorteil: es gibt oft nur sehr wenig Beifang!

6. Wähle vegetarischen Fisch

↓ Lies warum pflanzenfressende Fische besser sind als fleischfressende ↓

In der Fischzucht wird der CO2-Fußabdruck überwiegend durch Futtermittel verursacht. Die Wahl von Fischen, die keinen Fisch als Futter brauchen und generell wenig Futter benötigen, reduziert den Klima-Fußabdruck.

  • Wenn du gezüchteten Fisch aus Aquakulturen kaufst, kauf besser Fischarten, die nicht viel Wildfisch als Nahrung benötigen – z.B. Karpfen, Pangasius oder Tilapia. Sie sind eine bessere Wahl als gezüchtete Raubfische wie z.B. Gelbschwanzmakrele, Wolfsbarsch oder Lachs.
  • Zuchtmuscheln sind auch eine ausgezeichnete Option mit einem geringeren CO2-Ausstoß.
  • Seetang – ob als Nori in deinem Sushi, als Kräcker oder als leckere Ergänzung zu deiner Mahlzeit – die Seetangzucht hat nicht nur einen niedrigen CO2-Fußabdruck, sondern dient auch als „Kohlenstoffsenke“. Diese hilft, der globalen Erwärmung und der Versauerung des Ozeans entgegenzuwirken.

7. Kaufe keine Tiefseefische

↓ Warum du keine Tiefseefische kaufen solltest ↓

  • Tiefseefische wachsen sehr, sehr langsam und es ist fast unmöglich, sie auf nachhaltige Weise zu fischen
  • Da sie tief im Meer leben, ist es sehr aufwendig, sie zu fangen und an die Oberfläche zu bringen
  • Häufig werden Grundschleppnetze verwendet, die enorme Mengen an Energie benötigen (und den Meeresboden zerstören)
  • Darüber hinaus spielen Tiefseefische eine wichtige Rolle beim Transport von Kohlenstoff von der Oberfläche zum Meeresboden. Wenn du Fisch wie Granatbarsch, Blauleng oder Rotbarsch isst, störst du diesen wichtigen ökologischen Kreislauf.

8. Kaufe keinen überfischten Fisch

↓ Warum Überfischung zu einem höheren CO2 Ausstoß führt ↓

Einfach gesagt:

  • Wenn es genug Fisch gibt, müssen die Fischer nicht so weit reisen und brauchen nicht so viel Treibstoff, um sie zu finden und zu fangen.
  • Darüber hinaus tragen größere Fischpopulationen dazu bei, gesunde Ökosysteme zu unterstützen, die den Klimawandel besser überstehen.

übersicht: der durchschnittliche treibhausgasaustoß von Seafood

(CO2 Äquivalente in kg pro kg)

 

  • Kartoffeln: 0,1 kg CO2e / kg
  • kleine Schwarmfische (Sardine, Makrele, etc.): 0,4 kg CO2e / kg
  • Huhn: 2 kg CO2e / kg
  • Karpfen: 3 kg CO2e / kg
  • Lachs aus Aquakultur: 4,7 kg CO2e / kg
  • Garnelen Grundschleppnetze: 34,8 kg CO2e / kg
  • Rind (mit Weidezugang): 38 kg CO2e / kg
  • Schaf: 48 kg CO2e / kg
  • 300 km mit dem Auto: 63 kg CO2e / kg

Gibt es „gutes“ und „schlechtes“ Seafood?

Die obigen Grafiken zeigen, dass die Auswirkungen von dem Verzehr von Fisch auf das Klima von sehr gering bis sehr hoch variieren können. Du kannst deinen Klima-„Flossenabdruck“ klein halten, indem du die oben aufgezählten Fausregeln beachtest.

Fisch ist übrigens eine wichtige Nahrungsquelle für mehr als 3.1 Milliarden Menschen. Fisch macht für diese Menschen 20 Prozent ihrer tierischen Proteinzufuhr aus. [1] Der durchschnittliche Europäer isst 24 kg Meeresfrüchte pro Jahr. [2]

Was sind Kohlenstoffäquivalente (CO2e)?

Wir verwenden den Begriff „CO2“ in diesem Spiel, um es verständlicher zu halten. Aber unsere Zahlen berücksichtigen auch andere Treibhausgase. Wir sprechen also genau genommen von CO2-Äquivalenten.

Ein Kohlendioxidäquivalent oder CO2-Äquivalent (CO2e) ist ein metrisches Maß, das die Emissionen verschiedener Treibhausgase auf der Grundlage ihres Treibhauspotenzials in die entsprechende Menge Kohlendioxid mit gleichem Treibhauspotenzial umwandelt.

Die Emissionswerte in dem Spiel beziehen sich auf 1 kg der gewählten Meeresfrüchte.

Du hast jetzt sehr viel gelesen!
Beweise nun, dass du ein klimafreundlicher Seafood Experte bist!

800 Millionen Menschen sind vom Fischfang als Nahrungs- oder Einkommensquelle abhängig. Benutze den WWF Fischratgeber um Überfischung zu verhindern!

Axel Hein

Meeresexperte, WWF Österreich

Quellenangaben

[1] Béné, C. et al. 2015. Feeding 9 billion by 2050 – Putting fish back on the menu. Food Security – The Science,Sociology and Economics of Food Production and Access to Food, 7: 261-274.
[2] EUMOFA (European Market Observatory for Fisheries and Aquaculture Products). The EU Fish Market. 2018 Edition.
https://ec.europa.eu/fisheries/press/eu-fish-market-2018-edition-out_enhttp://www.eumofa.eu/documents/guest/Yearly%20Highlights/The%20EU%20fish%20market_EN.pdf
[3] Values are based on the following references: Nijdam et al. (2012). The price of protein: Review of land use and carbon footprints from life cycle assessments of animal food products and their substitutes. Food Policy. 37. 760–770. 10.1016/j.foodpol.2012.08.002.;http://www.powered-by-produce.com/2010/01/13/carbon-footprint-of-food/; https://pub.epsilon.slu.se/8710/1/roos_e_120413.pdf; Ripple et al. (2014). Ruminants, climate change and climate policy. NATURE CLIMATE CHANGE (4)

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