Vorteile nachhaltiger Fischerei und Fischzucht

Welche Vorteile bieten nachhaltiger Fischfang und nachhaltige Aquakultur?

  • Einhaltung von Höchstfangmengen – es darf nur so viel entnommen werde, wie natürlich nachwächst
  • Flexibles Fischereimanagement, das auf Schwankungen in den Bestandsgrößen reagiert
  • Kein Fang von Fischen, die noch zu jung sind, um sich vermehren zu können; das heißt die Einhaltung von Mindestgrößen in der Fischerei
  • Berücksichtigung der Auswirkung des Fischfangs auf die Lebensräume der Fische und anderer Meeresbewohner
  • Minimierung ungewollten „Beifangs“ von Fischen und Meerestieren, die unbeabsichtigt in den Netzen der Fischer landen
  • Schutz der Lebensräume im Meer und Erhaltung der Biodiversität
  • Kontrolle und damit Vermeidung von illegaler Fischerei, die immer noch weit verbreitet ist, mit teilweise verheerenden Folgen für die Umwelt und lokale Fischwirtschaft
  • Stärkere Kontrolle des Einsatzes von Chemikalien, Antibiotika und Hormonen im Bereich der Fischzucht

Kann Fischzucht (Aquakultur) die Probleme lösen?

Aquakulturen, also Zuchtanlagen für Fische und Meeresfrüchte, können ein Teil der Lösung sein und helfen, den Druck auf die Fischbestände zu reduzieren. Schon heute stammt jeder zweite Speisefisch aus Aquakulturen. [1]

Doch auch hier gilt es, die Folgen für Natur und Mensch zu prüfen. In manchen Küstenregionen kommt es durch den Bau von Aquakulturen zur Zerstörung von Mangrovenwäldern, die wichtige Laich- und Rückzugsgebiete für viele Tierarten sind. Andererseits trägt konventionelle Aquakultur oft auch zur Überfischung der Weltmeere bei. Denn für die Zucht von vielen Fischen werden Futterfische benötigt. Und das erhöht den Druck auf Fischbestände, statt ihn zu reduzieren.

Wer ist verantwortlich?

Sicherlich liegt ein Teil der Verantwortung in Händen der Politik, die durch Gesetze und Verordnungen nachhaltige Fischerei ermöglichen und fördern muss. Auch beim Handel, der das Angebot an nachhaltigen Produkten zur Verfügung stellen muss. Doch ein großer Teil der Verantwortung liegt auch bei uns Konsumenten, die durch ein verändertes Verhalten Einfluss auf die Fischereiwirtschaft nehmen. Schließlich regelt die Nachfrage auch das Angebot – und das ist unsere Chance.

Wie kann ich beitragen?

Entscheiden Sie sich beim Kauf von Fisch und Meeresfrüchten für nachhaltige Produkte – sowohl bei wild gefangenen Meeres- und Süßwasserfischen als auch bei Zuchtfischen.

Wie erkenne ich nachhaltigen Fisch?

Am leichtesten zu erkennen ist nachhaltiger Fisch, wenn er entsprechend gekennzeichnet ist. Zahlreiche Produkte tragen entsprechende Zertifikate. Z. B. MSC für wild gefangenen Fisch oder ASC und Bio-Siegel für Zuchtfisch.

Sollten Sie Fisch bei Ihrem Fischhändler oder an der Fischtheke Ihres Supermarkts kaufen, achten Sie auf entsprechende Hinweise oder sprechen Sie mit Ihrem Fischhändler.

Quellen für diesen Artikel zeigen

[1] Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO). The State of World Fisheries and Aquaculture 2014. Rome. Page III; http://www.fao.org/3/a-i3720e.pdf