Warum ist nachhaltiger Fisch gut für … Entwicklungsländer?
Menschen sind abhängig von Fang, Produktion, Verarbeitung und Verkauf von Fisch
Nicht nachhaltige Fischerei gefährdet die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen, vor allem in Entwicklungsländern.
Fisch und Meeresfrüchte zählen weltweit zu den meistgehandelten Lebensmitteln. Über 800 Millionen[1] Menschen sind abhängig von Fang, Produktion, Verarbeitung und Verkauf von Fisch und Meeresfrüchten. Die Zahl an Arbeitsplätzen in diesem Bereich wuchs in den letzten Jahren sogar stärker als die Weltbevölkerung.[2]
Besonders abhängig vom Fisch als Lebensgrundlage sind Menschen in Entwicklungsländern. Sie liefern einen Großteil des weltweiten Fang- und Produktionsvolumens und stellen 97 Prozent der Arbeitskräfte im Bereich Fischerei.[3] Die gewaltige Mehrheit – ganze 90 Prozent[4] – sind kleingewerbliche Fischer, nicht etwa Mitarbeiter auf großen Fangflotten. Für sie ist Fisch sowohl Einkommens-Grundlage, als auch ein wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung.
Durch eine anhaltende Überfischung der Meere werden nicht nur viele Arten in ihrem Bestand gefährdet, es würden auch Millionen von Menschen, die ohnehin schon sehr wenig zum Leben haben, um ihre Nahrung und Chancen auf ein regelmäßiges Einkommen beraubt.
Wir in Europa tragen daher eine besondere Verantwortung. Denn die EU ist weltweit der größte Importeur von Fisch[5] – und mehr als 50 Prozent davon stammen aus Entwicklungsländern[6]. Doch mit großer Verantwortung kommt in diesem Fall auch große Macht: Die Macht, durch unseren Konsum nachhaltige Fischereipraktiken zu fördern und Menschen in Entwicklungsländern zu helfen.
Quellen für diesen Artikel zeigen
[1] HLPE, 2014. Sustainable fisheries and aquaculture for food security and nutrition. A report by the High Level Panel of Experts on Food Security and Nutrition of the Committee on World Food Security, Rome 2014. Page 34. http://www.fao.org/3/a-i3844e.pdf
[2] Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO). The State of World Fisheries and Aquaculture 2014. Rome. Page 5; http://www.fao.org/fishery/sofia/en
[3] The World Bank. Hidden Harvest: The Global Contribution of Capture Fisheries. Washington. Page XI; https://openknowledge.worldbank.org/bitstream/handle/10986/11873/664690ESW0P1210120HiddenHarvest0web.pdf?sequence=1
[4] The World Bank. Fish to 2030: Prospects for Fisheries and Aquaculture. Washington. Page xiv; http://www.fao.org/docrep/019/i3640e/i3640e.pdf
[5] EUMOFA (European Market Observatory for Fisheries and Aquaculture Products). The EU Fish Market. 2014 Edition. Page 1; http://www.eumofa.eu/documents/guest/Yearly%20Highlights/The%20EU%20fish%20market_EN.pdf
[6] Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO). www.fao.org/news/story/en/item/214442/icode