Überfischte Meere entlasten, Lebensgrundlage jedes zehnten Menschen sichern

Wien (OTS) – Am Karfreitag kommt traditionell Fisch auf den Tisch. 33 Prozent der weltweiten Fischbestände sind jedoch überfischt und weitere 60 Prozent bis an nachhaltige Grenzen befischt. Unter leeren Meeren leiden vor allem Menschen in Entwicklungsländern, die in hohem Maße von Fisch als Protein- und Einkommensquelle abhängig sind. „Fischgenuss mit gutem Gewissen ist dennoch möglich“, sagt WWF-Meeresexperte Axel Hein und empfiehlt: „Der Konsum von heimischem Fisch entlastet die Meere und ist aus ökologischer Sicht die beste Wahl. Auch Qualität, Frische und kurze Transportwege machen Bio-Forelle, -Saibling oder -Karpfen aus Österreich unschlagbar.“

Österreich deckt den Bedarf nur zu fünf Prozent aus heimischer Produktion. Meeresfisch ist derart beliebt, dass 95 Prozent des Fischs importiert werden. Problematisch ist jener Anteil davon, der aus überfischten Beständen stammt und den ärmsten Regionen der Welt die Lebensgrundlage entzieht. „Für mehr als 3 Milliarden Menschen ist Fisch die wichtigste und oft unersetzbare tierische Proteinquelle. Jedem zehnten Menschen sichert Fischerei direkt oder indirekt ein Einkommen“, verweist Hein auf die soziale Dimension des Meeresraubbaus, der wesentlich durch europäisches Konsumverhalten befeuert wird. Europa ist der weltweit größte Markt für und Importeur von Fisch- und Meeresfrüchten.

„Wer auf Meeresfisch nicht verzichten will, soll MSC-zertifizierten Produkten den Vorzug gegenüber konventionellen geben“, appelliert Hein. Bio- und ASC-Siegel kennzeichnen nachhaltigen Zuchtfisch. Nicht-zertifizierte Fische und Meeresfrüchte bewertet der WWF Fischratgeber nach dem einfachen Ampelsystem. Der Fischratgeber ist auf dem Smartphone beim Einkauf schnell bei der Hand. „Jeder und jedem ist es damit möglich, nachhaltigen Fisch zu wählen, um Meeren und davon abhängigen Menschen etwas Gutes zu tun“, schließt Hein.

WWF Fischratgeber: www.wwf.at/fischratgeber

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