Garantiert die richtige Wahl

Achten Sie beim Fischkauf auf die Zertifikate des MSC für nachhaltige Fischerei oder des ASC für verantwortungsvolle Fischzucht.

Im Dickicht eines übergroßen Angebots helfen Zertifikate, also Gütesiegel, bei der Orientierung und Entscheidung. Wenn es um nachhaltigen Fischfang geht, ist auf die Zertifizierung durch das Marine Stewardship Council (MSC) Verlass – leicht zu erkennen am blauen MSC-Siegel – dem weltweit führenden ökologischen Zertifizierungsprogramm für Fisch aus Wildfang. Verliehen wird es nur an Fischereien, die in einer umfangreichen Prüfung ihre nachhaltige Praxis unter Beweis stellen konnten.

Eine erfolgreiche MSC-Zertifizierung liefert den Nachweis, dass die Fischerei nachhaltig arbeitet und vorbildlich geführt wird und dass die Umwelt durch die Fangaktivitäten nicht in Mitleidenschaft gerät. Heute tragen bereits mehr als 28.000 Produkte das Zertifikat. Mehr als 373 Fischereien sind an dem Programm beteiligt. Gemeinsam fischen sie jährlich mehr als 11 Millionen Tonnen Fisch. Das entspricht 12 Prozent des gesamten weltweiten Fangvolumens.[1]

Das MSC-Zertifikat kann auch an Restaurants vergeben werden, die in den angebotenen Speisen nachhaltige Fischprodukte verarbeiten. Ebenso an Fischtheken, die in besonderer Weise auf ihr Angebot aufmerksam machen wollen.

 Nachhaltige Aquakulturen als Lösung des Problems

Der wachsenden Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten versucht man bereits seit einigen Jahrzehnten mit Hilfe der Zucht nachzukommen. Aquakulturen sind heute der am schnellsten wachsende Sektor innerhalb der Herstellung von tierischen Nahrungsmitteln. Rund die Hälfte der Fische und Meeresfrüchte für den menschlichen Verzehr stammen mittlerweile aus Aquakulturen.[2]

Doch schlecht bewirtschaftete Zuchtstationen haben negative Auswirkungen wie Wasserverschmutzung oder die Zerstörung von wichtigen Lebensräumen. Der Fang von Futterfischen verstärkt das Problem der Überfischung zusätzlich. Häufig sind auch die Bedingungen für Arbeitnehmer ausgesprochen schlecht.

Dass es auch anders geht, zeigen Fischfarmen, die vom Aquaculture Stewardship Council mit dem ASC-Siegel zertifiziert werden. Folgen die Farmen den Grundprinzipien des ASC – wie Erhaltung der natürlichen Habitate und Ökosysteme (wie z. B. Mangroven), Verwendung von nachhaltigen Quellen des Fischfutters oder die Einhaltung strenger Bestimmungen für faire Arbeitsbedingungen – können die Produkte nach erfolgreicher Zertifizierung das ASC-Logo tragen.[3]

Mit dem Kauf von Produkten, die das MSC- oder ASC-Siegel tragen, trifft man eine gute Wahl. Gut für die Meere, ihre Bewohner und alle, die von ihnen leben.

Es gibt auch nachhaltigen Fisch ohne Zertifikat!

Die Nachhaltigkeit von Fischprodukten wird nicht allein durch ein Siegel nach MSC- oder ASC-Standard nachgewiesen. Es gibt nachhaltige und empfehlenswerte Produkte, die nicht zertifiziert sind. Gründe dafür können sein, dass die entsprechenden Fischereien oder Farmen noch am Beginn des langen Zertifizierungsprozesses stehen. Diese Prozesse sind zudem kostenintensiv und für kleinere Betriebe unter Umständen unerschwinglich.

Wenn diese Fischereien oder Zuchtbetriebe dennoch nachhaltige Produktionsmethoden anwenden, brauchen wir als Konsumenten die Information, wie wir sie von den anderen unterscheiden können.

Aus diesem Grund hat die Europäische Union die Vorschriften erweitert, wie die Etikettierung von Fischprodukten auszusehen hat. Seit Ende 2014 sind für die Kaufentscheidung wichtige Informationen zwingend anzugeben. Dazu zählen die Fischart, das Fanggebiet und die Fangmethode (z. B. die Art der Netze).

Mit diesen Informationen und dem Fisch-Einkaufsratgeber des WWF Österreich kann jeder Konsument die richtige Wahl treffen.

Um mehr Betriebe zu nachhaltigen Fischerei- und Zuchtmethoden zu bewegen, vereinbart der WWF Partnerschaften mit Handel und Gastronomie, aber auch Verbesserungsmaßnahmen für Fischereien und Aquakulturen.

Quellen für diesen Artikel anzeigen
WWF Konsumtipps:

Einkaufsratgeber für Fisch und Meeresfrüchte des WWF Österreich:

www.wwf.at/fischfuehrer

(online und als pdf verfügbar)