Freitag der 24. September 2015 war ein historischer Tag. Der UN-Gipfel in New York brachte den Beschluss aller 193 Staaten für neue Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Die SDGs streben eine positive Entwicklung der Welt in Richtung nachhaltiger Ökonomie, Ökologie und sozialem Wohlstand an. Inhaltlich überschneiden sich die Ziele in großem Maße mit den Zielen des Fish Forward Projekts.

Die 17 Ziele im Überblick:

1.Bekämpfung von Armut
2.Bekämpfung von Hunger, Förderung von Nahrungssicherheit und gesunder Ernährung
3. Gesundheit und Bevölkerungsentwicklung
4. Bildung und lebenslanges Lernen
5. Geschlechtergleichstellung und Stärkung von Frauenrechten
6. Wassermanagement und sanitäre Anlagen
7. Zugang zu Energie
8. Wirtschaftliches Wachstum, produktive und menschenwürdige Arbeitsverhältnisse
9. Infrastruktur, Industrialisierung und Innovation
10. Beseitigung von Ungleichheit in und zwischen den Ländern
11. Nachhaltige Städte und inklusives, sicheres Wohnen
12. Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion
13. Bekämpfung des Klimawandels
14. Schutz sowie nachhaltige Nutzung der Meere und Gewässer
15. Schutz und Wiederherstellung der Ökosysteme und der Biodiversität
16. Förderung einer friedlichen Gesellschaften, Zugang zu Justiz und Institutionen
17. Mittel zur Umsetzung der Ziele und globale Partnerschaften

SDGs und Fish Forward

Für das Fish Forward Projekt ist vor allem Ziel 12 „Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion“ sowie Ziel 14 „Schutz und nachhaltige Nutzung der Meere und Gewässer“ von Bedeutung.

Um Produktions- und Konsummuster nachhaltig bzw. ökologisch zu gestalten und somit Ziel 12 der SDGs zu erfüllen, braucht es Transparenz über die gesamte Produktionskette hinweg und ausreichende Information für Konsumenten, damit diese aufgeklärte Kaufentscheidungen treffen können.

Fish Forward schafft unter Konsumenten das Bewusstsein für die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Kaufentscheidung auf Produktionsländer des Südens und warum es so wichtig ist, sich für nachhaltigen Fisch zu entscheiden.

Für den Erfolg der SDGs ist das Bewusstsein notwendig, dass sozialer und wirtschaftlicher Wohlstand vom nachhaltigen Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen abhängt. Das menschliche Wohl ist direkt davon abhängig, Mensch und Natur in ein Gleichgewicht zu bringen.


Hintergrund

2015 laufen die Millennium Development Goals (MDGs) der Vereinten Nationen aus. An ihre Stelle treten die SDGs.

Im Zuge der Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung im Jahr 2012 in Rio de Janeiro wurde der Grundstein für die nun beschlossenen Nachhaltigkeitsziele gelegt. Eine zwischenstaatliche Arbeitsgruppe wurde mit der Formulierung der Nachhaltigkeitsziele beauftragt. Deren Abschlussdokument “Transforming our World – The 2030 Agenda for Sustainable Development“ formuliert die 17 Ziele mit 169 Unterzielen. Ende September 2015 traten die Staats- und Regierungschefs aller UN-Mitgliedstaaten in New York zusammen, um die SDGs offiziell zu beschließen.

Der WWF hat sich bei der Erarbeitung der Nachhaltigkeitsziele auf verschiedenen Ebenen aktiv eingebracht – auf nationaler und Regierungs-Ebene, auf europäischer Ebene sowie bei den weltweiten Verhandlungen auf UN-Ebene. Viele WWF-Anliegen gelangen durch den SDG-Beschluss in den nächsten Jahren zur Umsetzung. Dies wird der WWF bei nationalen Regierungen künftig vehement einfordern.


Was ist neu an den SDGs?

Ein wesentlicher Unterschied der SDGs zu den vorangegangenen MDGs ist ihre universelle Gültigkeit. Somit müssen die SDGs nicht nur von den armen Ländern des globalen Südens, sondern auch von den Industrie- und Schwellenländern umgesetzt werden. Jedes EU-Land steht somit vor neuen Herausforderungen und muss eine nationale Strategie für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele entwickeln.

Die MDGs wurden oft dafür kritisiert, dass sie die ökologische Dimension von Nachhaltigkeit vernachlässigen bzw. das Thema Umwelt zu isoliert betrachten. Die SDGs hingegen verknüpfen soziale, wirtschaftliche und ökologische Ziele.